Gen-Mais Anbau in Nordsachsen geplant

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Pressemitteilung vom 2.2.2011

Trotz Anbauverbots wurden erste Felder für den Anbau von MON810 gemeldet


Im Standortregister des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sind seit Anfang der Woche Felder in Nordsachsen für den Anbau von Gen-Mais gemeldet. In Bad Düben, Dreiheide und Laußig soll gemäß Register auf insgesamt  vier Feldern Gen-Mais MON810 angebaut werden. Für diesen Gen-Mais gilt seit April 2009 auch in Deutschland ein Anbauverbot, nachdem zuvor schon zahlreiche andere EU-Länder ein solches Verbot ausgesprochen hatten.

„Allen Bedenken zum Trotz gibt es in Sachsen noch immer Landwirtschaftsbetriebe, die am Anbau des verbotenen Gen-Maises festhalten wollen,“ sagt Jens Heinze vom Aktionsbündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Sachsen, „In der Hoffnung, dass der bedenkliche Mais wieder eine Zulassung erhält, melden sie Felder im Standortregister an und machen sich damit zum Türöffner für Agro-Chemie-Konzerne, die sie besser meiden sollten.“ Erst am Sonntag erfuhren Teilnehmer einer Veranstaltung, die Dresdner TU-Umweltinitiative (TUUWI) gemeinsam mit dem Aktionsbündnis und der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (AbL) organisiert hatte, wie in den USA die Saatgut-Agrochemie-Multis die Bauern kontrollieren und gentechnikfreies Saatgut vom Markt nehmen.

Das Aktionsbündnis fordert die Agrarbetriebe, die die Felder angemeldet haben, auf, die Bedenken der Bevölkerung und der Wissenschaftler ernst zu nehmen und die Anmeldungen unverzüglich zurückzuziehen. Die sächsische Politik wird aufgefordert, sich gegen den Anbau von Gentech-Pflanzen im Freistaat auszusprechen und Voraussetzungen zu schaffen, dem Netzwerk der gentechnikfreien Regionen in Europa beizutreten, wie das u.a. Thüringen schon getan hat.

Für Rückfragen: Milana Müller, Jens Heinze